Page 19 - Mein Zuhause - 2021 (erste Ausgabe)
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 VERKAUFSPREIS:
NACH DEM MOTTO «RUNTER KÖNNEN WIR JA DANN IMMER NOCH» STEIGEN INSBESONDERE PRIVATVERKÄUFER VON IMMOBILIEN MIT EINEM FOLGESCHWEREN FEHLER IN DEN PROZESS.
WIESO ES HEIKEL IST, DENVERKAUFSPREIS
ZU HOCH ANZUSETZEN.
Das seit 20 Jahren selbstbewohnte Häuschen entspricht heute nicht mehr voll und ganz den Bedürfnissen seiner Be- wohner. Die neue Eigentumswohnung mit Lift und bodenebener Dusche lockt. Das Haus muss weg.
Rasch soll ein Käufer gefunden werden. Doch zu welchem Ver- kaufspreis? Der Banker sprach bei der letzten Hypothekenerhö- hung von einem Wert über einer Million. Der Metzger hat einen Bruder, der CHF 800 000 bezahlen will. Der Steuerberater gibt den wertvollen Tipp, das Haus ja nicht zu verschenken und der
Immobilienmakler aus dem Dorf will für Sie den besten Preis he- rausholen können. Wer hat nun recht? Welcher Preis ist gerecht- fertigt?
Die Versuchung ist gross die Liegenschaft zu einem Phantasie- preis am Markt anzubieten. Runter kann man ja schliesslich immer noch, wenn es denn sein muss. Ein erheblicher Schaden für Haus und Besitzer ist mit diesem Vorgehen vorprogrammiert.
Seriöse Kaufinteressenten kennen den Immobilienmarkt in ihrer Wunschregion ganz genau. Kommt ein neues Objekt auf den Markt, wird dieses innerhalb von wenigen Tagen gesehen und ge- prüft. Wird es als «zu teuer» befunden, erleidet das Haus zwangs- läufig einen Imageschaden.
Das Angebot gilt als zu wenig attraktiv, Besichtigungen finden nur vereinzelt statt und alle vermeintlichen Interessenten wollen über den Preis verhandeln. Eine schlechte Ausgangslage, wenn man bedenkt, dass die ersten Kaufinteressenten jeweils die qualita- tiv besten sind. Verlieren diese das Interesse, wird ein Verkauf schwierig. Die Kunst der Preisfestlegung ist in der Immobilienwirt- schaft daher eine der anspruchsvollsten Aufgaben. Eine neutrale Person mit regionalen Marktkenntnissen wird Ihnen eine ehrliche Einschätzung der Verkäuflichkeit machen können. Denn, eine objektive Einschätzung des Verkaufspreises des selbstbewohnten Hauses ist kaum möglich. Nicht einmal für Profis.
Wie hoch ist zu hoch?
 Andrea Wyler
Eidg. dipl. Immobilientreuhänderin Inhaberin und Geschäftsführerin CASA Immobilien AG
     





















































































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