Page 14 - Mein Zuhause - 2021 (erste Ausgabe)
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 Gegenleistung viele Abklärungen und Vorarbeiten gemacht wurden und in einem Dokument für die Bauherrschaft aufbe- reitet werden.
• Wird mit dem Projekt weitergemacht, dann entscheidet sich hier, was das Ganze am Schluss kosten wird. Somit ist diese Phase sehr wichtig, vor allem bezüglich der Kosten.
Was könnte in Phase 2 schiefgehen?
Wichtige Punkte aus der Analyse bleiben in der Vorstudie auf der Strecke und müssen später noch berücksichtigt werden. Dabei kann unter Umständen das Baukonzept über den Haufen geworfen werden. Um das zu verhindern, sollte man die fertige Vorstudie nochmals genau auf die Einhaltung aller wichtigen Eckpunkte prüfen und, wenn nötig, nachbessern lassen.
Die Abklärungen werden aufgrund von mangelndem Verständ- nis, Zeit oder Finanzen nur rudimentär oder gar nicht gemacht. Dies hat grosse Auswirkungen auf die späteren Kosten, welche, aus der Erfahrung heraus, höher ausfallen können als angekün- digt. Somit gilt hier insbesondere der Spruch «Was nichts kostet, ist auch nichts wert». Diese Abklärungen müssen zwingend ver- gütet und gewissenhaft bearbeitet werden.
Das Einbeziehen von direkt Betroffenen, wie zum Beispiel Nachbarn oder sogar Miteigentümern, ist in dieser Phase ange- bracht und wichtig. Es gilt Sorgen und Vorbehalte der Betroffe- nen ernst zu nehmen und mögliche Einsprachen zu minimieren.
3. Phase: Vorprojekt und Baueingabe
Die Baueingabe wird von Planer und Architekten erstellt und ba- siert auf der fertigen, und von der Bauherrschaft abgenommenen Vorstudie. Zur Baueingabe gehören in der Regel Pläne im Mass- stab 1:100, verschiedenste Formulare und auch das Ausstecken
mit Bauprofilen auf dem Baugrund. Sämtliche Pläne und Formu- lare müssen von der Bauherrschaft und vom Planer unterschrie- ben werden. Dann treten Sie Ihren Weg durch die Amtsstellen an, welche in der Vorstudie bereits vorgegeben und abgeklärt wurden. Gibt es nichts nachzubessern, folgt die öffentliche Auf- lage. Während einer gewissen Frist haben die direkt Betroffenen – in der Regel die Nachbarn – die Möglichkeit, die Pläne einzu- sehen und unter Umständen Einsprache zu erheben.
Vor allem bei kleineren und mittleren Projekten macht es Sinn, in dieser Phase auch die Unterschriften der Nachbarn zum Projekt zu erhalten. Wenn die Baubehörden von allen Nachbarn das Einverständnis für das Projekt haben, besteht die Möglich- keit, dies mit einem abgekürzten Verfahren ohne Publikation zu bewilligen. Dies verringert die Gefahr von Einsprachen durch Unbeteiligte und beschleunigt den Prozess ungemein.
Was könnte in Phase 3 schiefgehen?
Hat das Bauamt die Eingabe bewilligt, kann es sehr aufwendig werden, Änderungen nochmals beim Bauamt einzureichen. Des- halb lohnt es sich, die Pläne vor der Eingabe genau zu prüfen und zu checken, ob alle wichtigen Punkte berücksichtigt wurden. Einsprachen verzögern die Realisierung eines Bauvorhabens oft über eine lange Zeit und können hohe Kosten verursachen. Es ist deshalb wichtig, zusammen mit dem Planer vorgängig das Gespräch mit den Nachbarn zu suchen und das Projekt vorzu- stellen. So kommen heikle Punkte frühzeitig aufs Tapet.
Ebenso ist es oft sinnvoll, ein Bauprojekt vor Eingabe der Be- willigung mit dem Bauamt zu besprechen. Vor allem dann, wenn es Punkte enthält, bei denen man auf das Verständnis der Behör- den angewiesen ist. In der Regel macht ein Planer diesen Schritt von sich aus. Falls nicht, lohnt es sich, ihn darauf hinzuweisen.
 14 Mein Zuhause





















































































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