Page 13 - Mein Zuhause - 2021 (erste Ausgabe)
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 zu den Nachbarhäusern. Dabei ist vor allem die Zonenkonformität sehr wichtig.
Darauf aufbauend entsteht ein Grobentwurf der Arbeiten und es folgt eine erste Kostenschätzung. Sie hat eine Genauigkeit von plus/minus 20 bis 25 Prozent und zeigt, ob sich das Projekt inner- halb des festgesetzten Finanzrahmens realisieren lässt. Damit kann auch bereits mit den Geldgebern (Banken, private usw.) ein erstes Gespräch geführt werden.
Was könnte in Phase 1 schiefgehen?
Wichtige Punkte gehen in der Analyse und im Pflichtenheft ver- gessen und werden erst in einer späteren Phase berücksichtigt. Oft entstehen dann zusätzliche Kosten, die nicht budgetiert wa- ren. Es lohnt sich deshalb, bereits vor dem ersten Gespräch mit dem Planer möglichst viele wichtige Punkte aufzuschreiben und zu den Gesprächen mitzunehmen. Zudem sollte das Pflichten- heft, bevor der Planer und Innenarchitekt mit den ersten Ent- würfen starten, nochmals genau geprüft werden.
Als Bauherr neigt man oft dazu, immer wieder neue Wünsche vor- zubringen, die auch noch berücksichtigt werden sollen. Geht es nicht um essenzielle Punkte, ist hier Zurückhaltung angebracht.
Das räumliche Vorstellungsvermögen von Laien ist beschränkt, und Pläne zu lesen fällt nicht immer leicht. Auch Modelle und Computeranimationen helfen nur bedingt. Deshalb sollte man sich nicht scheuen zuzugeben, dass man sich etwas nicht vorstellen kann und den Planer bitten, seine Vorstellung zu präzisieren. Hilf-
Auch wenn die Zeit unter Umständen drängt, sollte man sich bei Un- sicherheiten genügend Bedenkzeit einräumen, um einen Vorschlag des Planers in Ruhe überschlafen und alle Vor- und Nachteile ab- wägen zu können. Eine saubere Planung dauert gut und gerne ein paar Monate.
2. Phase: Vorstudie
Liegen nach der Analyse die ersten Abklärungen vor, kann mit der Vorstudie begonnen werden. Bei sehr kleinen Projekten oder wenn bereits in der Analyse alles klar ist, kann diese Phase auch übersprungen werden und direkt mit der Baueingabe begonnen werden. Wichtig in der Phase der Vorstudie ist, dass hier bereits sehr viele Entscheide getroffen werden, die auf das Gesamtpro- jekt und die Kosten grossen Einfluss haben. So können sämtliche Abklärungen zum Baurecht in dieser Phase gründlich und genau abgeklärt werden. Es fallen erste Kosten an, damit die entspre- chenden Abklärungen gewissenhaft gemacht werden können.
Folgende Inhalte sollte die Vorstudie beinhalten:
• Die Präzisierung aller abzuklärenden Fragen aus der Analyse
• Ein Bericht, der diese Fragen und Antworten schriftlich festhält • Eine Kostenpräzisierung der Arbeiten auf plus/minus 5 bis 10
Prozent
• Erste Planentwürfe mit verschiedenen Varianten und den ent-
sprechenden Kosten
• Eventuell zusätzliche Wünsche, die in der Analyse noch nicht
besprochen wurden
• Kostenzusage der Geldgeber
• Genaue Abklärungen zu den gesetzlichen und baurechtlichen
Vorgaben, inklusive Rückmeldungen der Behörden. Vor allem
beim Bauen ausserhalb der Bauzone ist das extrem wichtig
• Wenn der Schritt von der Analyse zur Vorstudie gemacht wurde, kann nach dem Abschluss der Phase 2 entweder das Projekt abgebrochen, zurückgewiesen oder fortgeführt werden. Die entstandenen Kosten nach dieser Phase sind überschaubar und bei einem Abbruch des Projekts nicht verloren, da als
 reich ist oft die Möglichkeit, ein ähnliches Objekt zu besuchen und mit der Bauherrschaft zu besprechen. Verlangen Sie Referenzen und nehmen Sie mit Kunden Kontakt auf.
Zeigt bereits die erste Kostenschätzung, dass das Budget kaum ausreicht um alle Wünsche zu realisieren, sollten die Planungsarbei- ten nicht einfach weitergeführt werden. Denn in der Regel werden Bauten später eher teurer als günstiger. Vielmehr sollte schon zu diesem Zeitpunkt abgewogen werden, welche Wünsche gestrichen oder zu einem späteren Zeitpunkt realisiert werden können.
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