Page 12 - Mein Zuhause - 2021 (erste Ausgabe)
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 Frage 3
Wie schaffe ich es, dass alles nach Plan läuft?
KLEINE UND MITTELGROSSE PROJEKTE, WIE DER UMBAU DES EIGENEN EINFAMILIENHAUSES ODER DES FERIENHAUSES, BEGINNEN MIT EINER ERSTEN EIGENEN IDEE. BIS ZUR ABNA- HME DER ARBEITEN UND DEM BEZUG DER UMGEBAUTEN RÄUME LÄUFT EIN PROGRAMM NORMALERWEISE IN FÜNF PHASEN AB, SORGFÄLTIG ABGEWICKELT – UND TROTZDEM NICHT OHNE HEIKLE MOMENTE.
ALS LAIE HAT MAN VOM GESCHEHEN HINTER DEN KULISSEN UND AUF DER BAUSTELLE WENIG AHNUNG. DOCH EIN BAUHERR TUT GUT DARAN, DIE EINZELNEN BAUPHASEN – VON DEN ERSTEN FOTOS, IDEEN, BILDERN UND SKIZZEN BIS ZUM FERTIG UMGEBAUTEN HAUS – GENAU ZU KENNEN. NICHT ZULETZT,
UM AUF MÖGLICHE STOLPERSTEINE ODER PROBLEME VPORBEREITET ZU SEIN.
lanung und Umbau eines Hauses folgen einem fixen Ablauf mit fünf klar unterscheidbaren Phasen: 1. Ausgangslage und Analyse, 2. Vorstudie, 3. Vorprojekt und Baueingabe, 4. Planung und Realisierung sowie 5. Abschluss und Nachbetreuung.
1. Phase: Ausgangslage und Analyse
Die Ausgangslage und Analyse ist mit der Vorstudie die wichtigste Phase des ganzen Bauprozesses. Die Weichen für das Gelingen des Baus werden ganz zu Beginn gestellt. Viele Punkte können in spä- teren Phasen nicht mehr oder nur mit unnötig hohen Kosten wieder geändert werden. Basis einer guten und erfolgreichen Vorstudie ist eine möglichst genaue Analyse, welche die Bauherrschaft und der Umbaucoach gemeinsam erarbeiten.
Folgende Punkte sollten in der Analyse unbe- dingt festgelegt werden:
• Eine Idee, was gemacht werden soll
• Führen eines Pflichtenheftes mit der Anzahl und Grösse derneu-
en Zimmer sowie deren geplante Nutzung
• Vereinbaren eines maximalen Budgetrahmens inklusive aller
Reserven und möglicher Einsparungen durch Eigenleistungender
Bauherrschaft
• Ausblick auf weitere Kosten, wenn das Projekt fortgeführt wird
• Gewünschter Fertigstellungs- oder Bezugstermin
• Festlegung des energetischen Standards (beispielsweise
Minergie-P)
• Klärung der möglichen Förderbeiträge bei Umbauten der Hei-
zung oder der Dämmung
• Festlegung der ökologischen Materialien (Label Natureplus,
Minergie-Eco)
• Baurechtliche Abklärungen (Zone, Ausnützungsziffer, Baugesetz
usw.)
• Abklärung eines eventuellen Bedarfs bezüglich Anforderungen
an Zugänglichkeit für körperlich behinderte Menschen. Dies ist dann besonders wichtig, wenn der Umbau für ältere Menschen gemacht wird, ältere oder behinderte Familienmitglieder regel- mässig auf Besuch kommen oder sogar eine Zeit lang im Haus- wohnen
• Abklärung architektonischer Wünsche und Vorstellungen der- Bauherrschaft und den Beizug einer Innenarchitektin. Folgende Aspekte müssen im Voraus geklärt werden: Organisation der Küche, Anordnung und Abfolge von Räumen, Anteil der Vergla- sung an der Fassade, Dachform, Einbettung des Hauses in die Umgebung und so weiter (Skizzen und Bilder von Häusern zur Veranschaulichung der Ideen sind hilfreich)
• Spezielle Wünsche müssen geklärt werden. Beispielsweise bei der Haustechnik, wie PV Anlage, Sonnenkollektor, Heizungssys- tem oder Netzwerkverkabelung
• Abklärung aller anderen Punkte, die für die Bauherrschaft be- sonders wichtig sind und die unbedingt berücksichtigt werden müssen
Basis für die Ideensammlung sind zum einen direkte Inputs der Bauherrschaft, zum andern Punkte, die sich aus den Gesprächen mit dem Planer und Umbaucoach herauskristallisieren. Neben dem Pflichtenheft spielen in der Analyse auch die Baugesetze eine wichtige Rolle. Sie setzen utopischen Vorstellungen Grenzen und enthalten oft detaillierte Vorschriften, etwa betreffend Dachform, Grösse von Dachfenstern, Art des Heizsystems oder die Abstände
  12 Mein Zuhause



































































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