Page 77 - Mein Zuhause - 2021 (erste Ausgabe)
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  Pflanzen darin mit der Zeit zu einer dichten Einheit. So finden Vögel Schutz, insbesondere wenn auch dornenbewehrte Gehölze dabei sind. Die Vögel wiederum halten die Insekten in Schach. Je harmonischer diese Kreisläufe und Nahrungsketten stattfinden, desto gesünder sind auch die Pflanzen. Denn vielleicht möchte man auch Obstbäume haben. Ganz ohne Pestizide können auf diese Weise intakte Früchte heranreifen. Sollten wir also etwas fauler sein und weniger eingreifen?
Mut zum Chaos
Tatsächlich dürfen sich Perfektionisten und Kontrollfreaks entspannen, wenn sie sich an einen Naturgarten wagen. Schafft man es, geschnittene Äste und Laub einfach liegen zu lassen? Man sollte, denn solche Haufen werden im Winter zum Unterschlupf für Igel und Käfer. Warum also jedes Jahr Tonnen von «Abfall» aus den Gärten abtransportieren? Auch in den Stängeln verblühter Stauden verbergen sich Tiere, die im Frühling die nächste Generation hervorbringen. Wildgartenprofis schwören deshalb auf ein gewisses Mass an Laisser-Faire. Sie wissen auch: Die Brennnesseln werden nicht den ganzen Garten überwuchern, denn das ist nicht ihre Art. Hingegen sind sie eine der wichtigsten Frasspflanzen für Schmetterlinge, bzw. deren Raupen. Die Löcher in den Blättern sind deshalb positiv zu bewerten. Da ist ein Umdenken nötig.
Von heute auf morgen entsteht kein Ökosystem. Etwas Geduld ist gefragt, doch gleichzeitig darf man dem Leben zuschauen, wie es sich selbst ordnet und Wunder hervorbringt. Wer die Kletterpflanzen an der Hausmauer nur an der Peripherie schneidet und zulässt, dass sie ineinander verwachsen, wird eines Tages vielleicht ein Vogelnest darin entdecken.
Kieswege sind eine gute Wahl.
Wenn Steinplatten verlegt werden, sollten die Fugen offen bleiben
sodass das Wasser versickern kann.
In solchen Zwischenräumen bauen sich bestimmte Bienenarten Höhlen und siedeln sich an. Da braucht es gar
kein Wildbienenhotel mehr.
 Der Naturgarten: Tun und Lassen im Gleichgewicht. Worauf kommt es an?
Das junge Berner Unternehmen verbindet alles, was be- wusste Geniesser sich wünschen können. Und das schweiz- weit ohne Grenzen für Kreativität und neue Ideen.
• Den Boden kennen
• Nur einheimische Pflanzen
• Verzicht auf Herbizide und Torf
• Blumenwiesen statt Rasen
• Kiesflächen und Feuchtbiotope
• Hecken und Trockenmauern
• Äste und Blätter liegen lassen
• in Lebensräumen denken
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