Page 22 - Mein Zuhause - 2021 (erste Ausgabe)
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 Bruttomieten:
Für die Bauteil-Sanierungen der Varianten 2 bis 4 (neue Gebäudetechnik mit Photovoltaik bzw. Solarthermie) bleiben die Bruttomieten – im Vergleich vor der Sanierung – praktisch konstant. Der Überwälzungssatz der wertvermehrenden Inves- titionen wurde für die Bauteil-Sanierungen mit 30 % gewählt. Unter Beachtung von Subventionen fallen die Bruttomieten so- gar um rund 2 % unter die 100 %-Marke gemäss Ausgangslage. Bei der vollumfänglichen Sanierungsvariante MuKEn 2014 ist eine Zunahme der Bruttomiete auf 112 % festzustellen. Für die Varianten Minergie, Minergie-P, Minergie-A, Minergie-A mit Speicher, steigen die Bruttomieten auf gut 116 % bis knapp 120 %. Die Subventionen reduzieren diesen Anstieg um 3 % bis maximal 5 %. Der Überwälzungssatz der wertvermehrenden Investitionen wurde für diese vollumfänglichen Sanierungsva- rianten mit 70 % berechnet.
Nettorenditen:
Die Nettorenditen der Investitionskosten betragen für die Bau- teil-Sanierungen (Variante 2 bis 4) fast 2 %. Die vollumfänglichen Sanierungen, wie MuKEn und Minergie bis Minergie-A, erzielen Nettorenditen von gut 3.5 %, was mit dem höheren Überwäl- zungssatz zu begründen ist.
Eigenkapitalrenditen:
Die Eigenkapitalrenditen betragen für die Bauteil-Sanierungen ca. 4 %. Für die vollumfänglichen Sanierungsvarianten werden Renditen von gegen 8 % erreicht.
Energierenditen:
Die Energierendite ist bei den Sanierungsvarianten 3 und 4 22 Mein Zuhause
mit 2,5 % am höchsten. Für die Varianten «MuKEn», Minergie, Minergie-P und Minergie A mit Wärmedämm-Massnahmen, reduziert sich die Energierendite auf 1 %. Am tiefsten liegt die Energierendite wiederum bei der Pinselsanierung (nur fossiler Heizungsersatz). Erneut zeigt sich, dass mit Photovoltaik recht hohe Renditen von über 3 % erzielt werden können. Dabei ist die Anlagedimensionierung ein ausschlaggebender Faktor: Bei heu- te gültigen Rückliefertarifen ist die Anlage tendenziell auf einen hohen Eigenverbrauch zu dimensionieren. Bei tiefen Rückliefer- tarifen werden die Skaleneffekte von PV-Anlagen tendenziell nicht genutzt. Eine Winterstrom-Orientierung der PV-Anlagen dürfte bei heutiger Preispolitik ebenfalls zu kurz kommen. Kosten Energieeinsparung pro kWh, pro Tonne CO2 (Durch- schnittskosten, Grenzkosten) Die Kosten der Energieeinsparung, über die ganze Lebensdauer gesehen, beträgt in den Varianten 3 und 4 rund CHF 2.– pro kWh. Die jährlichen Einsparkosten belaufen sich auf 7 bis 8 Rp./kWh, was tendenziell unter den heutigen Stromkosten, ohne Netzkosten, liegt. Mit den vollum- fänglichen Sanierungsvarianten 5 bis 9 werden nur unwesentlich höhere Energieeinsparungen (ca. 2’000 kWh/a gegenüber Varian- te 3) erzielt. Die Investitionskosten sind jedoch um ca. Faktor 2 bis 4 höher, im Vergleich zu den Bauteil-Sanierungen (zusätzlich CHF 70'000.– bis CHF 150'000.–). Somit ergeben sich für die Varianten 5 bis 9 sehr hohe Grenzkosten von 35.– bis 75.– CHF pro kWh über die gesamte Lebensdauer.
Die Grenzkosten für die Pinselsanierung sind, mit ca. CHF 17 pro eingesparte kWh, mit Abstand am höchsten.
Fazit: Wird eine neue Heizung mit einer Solaranlage kombiniert, ist das Kosten-Nutzen-Verhältnis weitaus besser als bei der Isolierung von Wänden.
























































































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