Page 84 - Mein Zuhause - 2021 (erste Ausgabe)
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  Fitnesstipps für Ihren Garten
Wie Rasen & Co.
im Klimawandel bestehen
 Ständige Wetterwechsel, lange, heisse Trockenperioden und zunehmend Starkregen. Anpassungen sind auch in Hobby- gärten dringlich. Wie aber wird das private Gartenreich fit für die klimabedingten Veränderungen? Wir fragen Simon Graf. Der passionierte Landschaftsgärtner und Landwirt hat vor 20 Jahren in Oberdiessbach die grafgrün Gartenbau-Unternehmung ge- gründet und seither mit Freude und Entdeckerlust ausgebaut. 2 ausgebildete Gärtnerinnen, Landschaftsgärtnerinnen und Ler- nende zählen heute zu seinem Team. Warum das so ist? Simon Graf liebt Gärten. Er will für Menschen da sein, die wie er von der Naturliebe befallen sind. Gehören auch Sie zu den Glücklichen, die sich vor der Haustüre ein grünes Paradies schaffen konnten? Dann sind die folgenden Gartentipps spannend für Sie.
Für viele Hobbygärtnerinnen und Hobbygärtner ist die richtige Rasenpflege ein Dauerthema. Wann soll man Düngen und welche Dünger eignen sich am besten?
Das ganze Jahr über ist bedarfsgerechtes Düngen wichtig. Der Rasen ist ein Starkzehrer und zudem entzieht ihm das wöchent- liche Mähen Blattmasse und somit Nährstoffe. Während im Frühling und Sommer stickstoffbetonte Düngemittel das Rasen- wachstum befeuern, wird dieser Vorteil im Herbst zum Bume- rang. Die treibenden Halme sind nicht ausreichend auf kalte
Temperaturen oder Frühfrost vorbereitet und können Schaden nehmen. Die nötigen Nährstoffe liefert jetzt ein Kaliumdünger. Kalium sorgt für ein gesundes Zellgewebe, was die Vorausset- zung für Wider-standsfähigkeit gegen Kälte und Trockenheit ist.
Ja, der Winter ist nicht mehr fern. Was können wir weiter tun, um den Rasen vorzubereiten? Erst bei Temperaturen unter 10°C stellt der Rasen sein Wachs- tum ein. Bis dahin sollten Sie ihn wie gewohnt mähen. Eine ideale Schnitthöhe liegt bei etwa 5 Zentimetern – oder als Faustregel; kürzen Sie den Rasen einen halben Zentimeter mehr als sonst. Ist der Rasen zu lang, kann er vom Schnee erdrückt werden und Pilze wie Krankheiten bekommen leichteres Spiel. Sind die Hal- me zu kurz, ist der Wurzelbereich nur noch ungenügend vor Frost geschützt.
Hitze- und Trockenperioden setzen Pflanzen immer mehr zu. Wie kann man diesen Entwick- lungen begegnen?
Das Wichtigste ist es wohl, Pflanzen an den richtigen Standorten einzusetzen. Erwiesen ist, dass Pflanzen Gesellschaften bilden und in biodiversen Gemeinschaften leben. Pflanzen in Verbünden halten Stressfaktoren besser aus. Zudem bilden Pflanzengesell- schaften auch Grundlagen für Lebensgemeinschaften von Tie- ren. Die beiden Gruppen beeinflussen sich dabei oft gegenseitig. Auch im Garten gibt es gute und schlechte Nachbarschaften.
Erstaunlich. Da möchten wir doch gleich noch viel mehr lernen. Gibt es bei euch Kurse dafür? Ja, und zwar individuell zu den Themen, die den Gartenfreun- den am dringlichsten aus den Beeten spriessen. Am liebsten führen wir die Kurse gleich im Garten einer Teilnehmerin oder eines Teilnehmers durch. Auch Kindern zeigen wir gern, was die Natur alles leisten kann. Seit mehreren Jahren führen wir
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